In den Kampfsportarten bzw. Kampfkünsten gibt es eine Vielzahl von Verhaltensregeln. Da Judo, JiuJitsu und Taekwondo ihren Ursprung in Asien haben, mögen manche dieser Regeln für einen Europäer auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheinen. Sie sind jedoch die Grundlage für die hohe Disziplin, welche diese Sportarten bestimmt. Die Einhaltung dieser Regeln ist einerseits der Garant dafür, dass das Verletzungsrisiko äußerst gering ist - egal in welchem Alter und anderseits sind sie Bestandteil der geistigen Entwicklung - dem Do - des Sportlers.
Zur Etikette gehört auch das Tragen entsprechender Trainingskleidung:
der Judo-Gi im Judo und Jiu-Jitsu und der Tobok im Taekwondo.
Der Anzug ist stets sauber zu halten. Socken sind während des Trainings nicht gern gesehen - Verletzungsgefahr durch Ausrutschen. Beim Taekwondo ist gegebenenfalls das Tragen spezieller Schuhe möglich..
Allen drei Sportarten gemein ist das Tragen des Gürtels in unterschiedlichen Farben. Jeder hat die Farbe seines Gürtels zu tragen, die er laut Prüfung erworben hat. Auf diese Weise kann der Trainer den Kenntnisstand des Schülers erkennen und entsprechend trainieren. Wichtig ist hierbei auch das richtige Binden des Gürtels. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass 3 Fingerbreiten unter dem Bauchnabel das oft in der asiatischen Philosophie genannte Zentrum liegt, das für die Entstehung der Lebenskraft (Chi) verantwortlich ist.
Eine für uns Europäer anfangs weniger vertraute Regel ist das Verbeugen. Die Verbeugung ist eine Respektsbekundung und Respekt und Formwahrung ist gerade in Asien selbstverständlicher Inhalt des täglichen Lebens, Dieses Zeremoniell des Verneigens hat je nachdem wann es ausgeführt wird, auch verschiedene Bedeutungen:
Beim Betreten und Verlassen des Trainingsraums
Mit dem Ablegen der Alltagskleidung und beim Betreten symbolisiert man mit der Verbeugung das Ablegen der Alltagssorgen, Gedanken und Probleme und man lenkt jetzt die volle Konzentration auf das Training. Konzentration ist ein wesentliches Element im Kampfsport, sie ermöglicht komplexe Bewegungsabläufe und stellt sicher, dass der Partner nicht versehentlich verletzt wird. Beim Verlassen des Trainingsraums wiederum bekundet man damit, dass das Training nun beendet ist. Beim Betreten und Verlassen überschreitet man ganz bewusst geistig die Schwelle vom Alltag zum Training und umgekehrt.
Zu Beginn und Ende der Trainingsstunde
Die Schüler verbeugen sich vor dem Lehrer und der Lehrer vor den Schülern. Damit bekunden die Schüler Ihren Respekt vor dem Lehrer und dessen fachlicher Autorität und Person. Umgekehrt erweist der Lehrer den Schülern ebenfalls Respekt.
Vor und nach einer Partnerübung
Die Übenden respektieren sich gegenseitig. Vor allem aber drückt der sich Verbeugende aus, dass alle Aufmerksamkeit in die Ausübung der Technik liegt, so dass der Partner nicht gefährdet wird.
Vor und nach einem Bruchtest
Taekwondo ist zur Verteidigung gedacht und nicht zum Zerstören.
Da beim Bruchtest etwas zerstört werden soll, fragt der Ausübende mit der Verbeugung gegenüber dem Lehrer oder Prüfer um Erlaubnis nach, ausnahmsweise etwas zerstören zu dürfen.
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